Auf Initiative der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) und des BMAS startet die Offensive Mittelstand (OM) die Aktion Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Ziel ist es, dass Beratende, die keine Arbeitsschützer sind, die aber vertrauensbasierte Beziehungen zu KMU haben, das Thema Arbeitsschutz mitnehmen. So sollen mehr kleine und mittlere Unternehmen mit dem Thema Arbeitsschutz erreicht werden.

„Unser inhaltlicher Ansatzpunkt ist“, so Oleg Cernavin einer der Sprecher der Offensive Mittelstand, „dass Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Themen sind, das in allen Bereichen von kleinen und mittleren Unternehmen Relevanz hat und mitgedacht werden sollte. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bringen wirtschaftliche Vorteile, zuverlässige und effiziente Prozesse, sind attraktiv für Beschäftigte oder verschaffen ein gutes Image bei den Kunden.“ Diese Themen sind Steuerberatenden, Unternehmens- und Personalberatenden, Coaches oder Beratenden der Kammern oder der Agentur für Arbeit nicht fremd.

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ist ein Querschnittsthema. Die Vielschichtigkeit dieses Querschnittsthemas und die Anknüpfungspunkte für die eigene Beratung ist den meisten Beratenden, die nicht im Arbeitsschutz tätig sind, nicht bewusst. Um Beratern und Beraterinnen, die keine Arbeitsschützer sind, für die Thematik zu sensibilisieren und es ihnen zu ermöglichen, den Arbeitsschutz im KMU mit anzusprechen, hat die Offensive Mittelstand (OM) die Arbeitsschutzaktion gestartet.

Durch die Aktion sollen Beratende, die nicht-Arbeitsschützer sind, befähigt werden, das Thema als neue Dienstleistung mit in die Betriebe zu tragen. Dabei sollen sie die Arbeitsschutz-Experten keinesfalls ersetzen – im Gegenteil: durch die Sensibilisierung der Unternehmer für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit durch die Beratenden wird ein Einstieg in das Thema geschaffen, das dann durch Arbeitsschutzexperten wie Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Betriebsärzte und -ärztinnen vertieft werden soll.

Für KMU, die sich mit Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit befassen, ergeben sich nur Vorteile: geringere Ausfallzeiten, höhere Arbeitgeberattraktivität, produktive und störungsfreie Arbeitsabläufe und ein positives Image sind nur Beispiele für die Auswirkungen eines guten Arbeitsschutzes. Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit macht konkurrenzfähig und zukunftsfest. So dient Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit nicht in erster Linie der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, sondern sie verschaffen den Unternehmen und ihren Beschäftigten einen konkreten Nutzen.

Im Rahmen der Arbeitsschutzaktion hat die Offensive Mittelstand verschiedene Hilfsmittel für Beratende entwickelt:

• Einen One-Pager, der einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema bietet und Führungskräften und Unternehmern die Vorteile (bzgl. Wirtschaftlichkeit, Prozessoptimierung, Arbeitgeberattraktivität und Imagegewinn) aufzeigt. 
• Ein Factsheet für nicht-Arbeitsschützer, das die Geschichte sowie die rechtlichen Hintergründe des Arbeitsschutzes beschreibt und darstellt, welche Möglichkeiten und Grenzen für nicht-Arbeitsschützer in der Beratung bestehen. In dem Factsheet finden sich auch Hinweise auf Arbeitsschutz-Experten, wie die Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die Betriebsärzte und die Beratenden der Berufsgenossenschaften, die im Bedarfsfall hinzugezogen werden sollen. Bei den Fachkräften für Arbeitssicherheit wird dabei auf die VDSI-Datenbank „Mitglieder mit VDSI-Weiterbildungsnachweis“ sowie auf die GQA-Datenbank mit geprüften Dienstleistern verwiesen, bei den Betriebsärzten auf die Betriebsarztsuche die VDBW-Website oder generell auf die Angebote der Berufsgenossenschaften.
• Ein Infoblatt für Beratende, das ihnen die Möglichkeiten und Tools der Arbeitsschutzaktion aufzeigt. Mithilfe der Aktion können sich Beratende ein neues Geschäftsfeld erschließen, indem sie für Arbeitsschutz sensibilisieren und als Lotsen fungieren, indem Sie Arbeitsschutzexperten einbeziehen.
• Ein vier-stündiger Workshop für nicht-Arbeitsschützer, in dem Beratenden wichtige Grundkenntnisse zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vermittelt und ihnen praktische Beratungsinstrumente vorstellt werden. So können sie das Thema in Betrieben ansprechen und bei Bedarf an Arbeitsschutzexperten verweisen.

Dr. Annette Icks, eine weitere Sprecherin der Offensive Mittelstand: „Wir hoffen mit unserer Aktion vor allem kleine Betriebe mit dem Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu erreichen. Die Corona-Pandemie hat doch gezeigt, dass dieses Thema relevanter ist, als es viele Betriebe bisher angenommen haben. Wenn wir unsere Aktion einigermaßen erfolgreich umsetzen, gibt es doch nur Gewinner: Wir erreichen über bestehende Beziehungen der Beratenden, die keine Arbeitsschützer sind, mehr kleine Betriebe mit dem Thema Sicherheit und Gesundheit, die Beratenden erweitern ihr Dienstleistungsangebot und die Arbeitsschutz-Experten können bedarfsbezogener und zielgerichtet hinzugezogen werden.“

Weitere Informationen zur Arbeitsschutzaktion der OM finden Sie hier: https://www.offensive-mittelstand.de/serviceangebote/aktion-sicherheit-und-gesundheit-bei-der-arbeit

Autor*innen: Achim Sieker (BMAS), Dr. Elisa Clauß (BDA), Theresa Joerißen (OM)

Bei Rückfragen und für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an:

Katja Goschin

E-Mail: goschin(at)stiftung-m-g-v.de

Tel.: +49 221 80091880

Offensive Mittelstand (OM)

Die OM ist ein neutraler, unabhängiger Zusammenschluss der Organisationen, die in Deutschland Beratungsleistungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erbringen (v.a. Sozialpartner, Sozialversicherungen, Kammern, Berufs- und Fachverbände). Die OM-Partner vertreten ca. 230.000 Berater*innen. Die OM fördert eine produktive und gesundheitsgerechte Unternehmensführung durch die Entwicklung qualitätsgesicherter OM-Praxis-Checks (OM-Praxis A-1.0 bis B-2), regionale Unterstützungsstrukturen speziell für KMU und die Unterstützung von Kooperationen der OM-Partner. Trägerin der Offensive Mittelstand ist die Stiftung „Mittelstand – Gesellschaft – Verantwortung“.