Am 08.09.2021 war es soweit: Der erste Unternehmertag der Stadt Zeulenroda-Triebes fand, unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, statt. Die Stadt realisierte bei dieser Gelegenheit die Aufnahme in die Offensive Mittelstand, durch die Begleitung von Achim Sieker vom BMAS. Zeulenroda-Triebes, bekannt für seine malerische Lage am schönen Zeulenrodaer Meer, hat – neben der touristischen Ausrichtung – auch andere erfolgreiche Wirtschaftszweige zu bieten. Und wie Jugendliche, aber auch bereits ausgebildete Fachkräfte dafür begeistert und gebunden werden, wurde im Rahmen des Unternehmertages diskutiert! Zur feierlichen Verleihung des Wirtschafspreises konnte die Stadt Skisprunglegende Jens Weißflog für Grußworte gewinnen.
Bei schönstem spätsommerlichen Wetter realisierte Zeulenroda-Triebes den ersten Unternehmertag, mit der feierlichen Verleihung des Wirtschaftspreises. Geplant und organisiert wurde die Veranstaltung von der neuen Wirtschaftsförderin, Anke Weithase-Hupfer und stand unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministers Wolfgang Tiefensee. Der Unternehmertag war die erste Veranstaltung im Rahmen der Offensive Mittelstand. 30 teilnehmende Gäste erlebten einen bunten Blumenstrauß an Beiträgen zur Personalgewinnung und -bindung.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Nils Hammerschmidt, berichtete Achim Sieker, Referent im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, wie seit 2002 die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) auf den Weg gebracht wurde und wie daraus die Offensive Mittelstand entstand, in der sich Zeulenroda-Triebes nun ebenfalls engagiert. In diesem Netzwerk erfahren kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mehr Aufmerksamkeit und erhalten durch vielfältige Unterstützungen Gelegenheit, auf aktuelle Fragen zu reagieren und sich modern und zukunftsfähig aufzustellen.
Und dann war es soweit: Die Stadt Zeulenroda-Triebes wurde offiziell von Herrn Sieker in der Offensive Mittelstand begrüßt. Die feste Zusammenarbeit wurde mit feierlicher Urkundenübergabe an Herrn Hammerschmidt, Frau Weithase-Hupfer und Herrn Hupfer offiziell amtlich gemacht.
Ein guter Mittelstand braucht aktiven und qualifizierten Nachwuchs. Daran knüpfte Prof. Dr. Michael Uhlmann, Geschäftsführer der ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH in Chemnitz an. Er berichtete aus verschiedenen Studien aus der Projektreihe Perspektivwechsel Jugend, welche Faktoren junge Menschen bewegen, in einer bestimmten Kommune zu bleiben oder was sie sich von ihrem potenziellen Arbeitgeber wünschen. Der Vortrag regte die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Schülerinnen und Schüler zu ersten Diskussionen an. Ein Schüler hob hervor, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für junge Menschen sehr wichtig ist:
„Man will nicht mehr nur stramm die Karriereleiter hoch. Man möchte auch eine Arbeit finden, bei der man sich wohlfühlt und angemessen bezahlt wird.“
In der folgenden Diskussion wurde auch deutlich: Die Unternehmen wünschen sich zum Teil Praktika, die über einen längeren Zeitraum laufen und in den Schulalltag integriert werden. Auch wurde noch einmal lobend verdeutlicht, wie gut der Mittelstand in der Region aufgestellt ist – es wurde schon einmal der „Mittelstandspreis“ in die Region verliehen! Und: Eine Wortmeldung verbreitete Aufbruchsstimmung:
„Wir loben viele Aspekte hier, aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen!“
Doch es sollte nicht nur die Region und ihre Angebote in Sachen Kultur gestärkt werden, auch die Unternehmen selbst müssen mit anpacken, um geeigneten Nachwuchs zu finden. Und wie sollte das besser gehen als über gut gestaltete Personalarbeit? Frau Weithase-Hupfer warf daher in ihrem folgenden Impuls einen Blick auf Methoden der Personalbindung, stellte Checklisten und Materialien der INQA und des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung vor und beleuchtete die verschiedenen Bedürfnisse, die die unterschiedlichen Generationen in der Arbeitswelt haben.
Zum Abschluss des Vormittags leitete Herr Sanders, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei ATB gGmbH, in die Diskussionsrunde ein. Herr Bürgermeister Hammerschmidt, betonte, dass weiche Faktoren immer wichtiger für die Region werden. Auch Herr Damme, Vorstandsvorsitzender des Gewerbevereins und Gründer der Lacos Computerservice GmbH, schloss sich dem an. Er betonte, dass es in der Region einige „Hidden Champions“ gibt, Unternehmen, die viel leisten und doch bei vielen Mitmenschen nicht auf dem Radar sind. Weiterhin müsse die Bildung gestärkt werden und Fachkräfte über Veranstaltungen, wie die „Lange Nacht der Wirtschaft“. Man müsse „mehr für die Unternehmen hausieren gehen“. Dem schloss sich auch der Schülervertreter, Herr Jannis Mäusebach, an. Die Schülerinnen und Schüler würden es begrüßen, wenn die Firmen sich an der Schule vorstellen würden und über die angebotenen Berufe, Voraussetzungen und Benefits berichten. Außerdem wurde erörtert, dass Unternehmen aktiver damit werben sollten, welche tollen Maßnahmen sie schon im Sinne des Wohlfühlens bei der Arbeit umsetzen. Viele würden damit noch viel zu bescheiden sein. Auch Herr Uhlmann schloss sich dem Meinungsbild an und zeigte auf, dass auch ein Azubi einer Firma den Schülerinnen und Schülern von seiner Arbeit berichten könne. Ferienarbeit könne ebenfalls dabei helfen, das Berufsbild zu stärken. Und: Die Unternehmen müssten beachten, dass Thema „Vielfalt“ mit auf die Agenda zu nehmen. Anschließend nahm Frau Illgen von der Handwerkskammer Stellung zur Stärkung der praktischen Kenntnisse von Schülerinnen und Schülern. Sie betonte, dass man zwar ein früheres Konzept der Berufsfelderprobung heute nicht mehr so umsetzen könne, aber stattdessen die Praxiserkundung und die Praxiserprobung bei Schülerinnen und Schülern etabliert. Herr Sieker verdeutlichte dazu, dass sich auch Schnupperkurse in den Ferien, organisiert durch Bildungsträger, anbieten würden. Aber auch Netzwerke würden eine große Chance bieten, besonders für KMU, in den frühen Kontakt mit Schülerinnen und Schülern zu kommen.
Mit diesen Erkenntnissen konnte nun in die gemeinsame Vernetzungspause gestartet werden. Danach ging es aktiv weiter: Im Part „Teambuilding – Beim Bogenschießen ein gemeinsames Ziel ins Auge fassen“ verdeutlichte Marit Bartetzko, Projektmitarbeiterin bei der ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH, wie gute Teamarbeit durch Teambuilding geschaffen werden kann und welche Rolle gemeinsame Teamevents dabei spielen. Dies wurde dann beim Eventbogenschießen mit Maria Lüttchen ausprobiert, die die praktische Ausgestaltung des Beitrags übernahm und den Teilnehmenden erklärte, auf was es beim Bogenschießen zu achten gilt.
Mit der feierlichen Verleihung des Wirtschaftspreises der Stadt Zeulenroda-Triebes auf der Seebühne am Zeulenrodaer Meer nahm ein ereignisreicher und spannender Tag sein Ende. Stadt und Teilnehmer*innen konnten sich darüber freuen, dass Jens Weißflog die Veranstaltung begleitete und Grußworte an die ausgezeichneten Unternehmer*innen und Gäste richtete.