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Aktuelles

„Wer nicht dabei war, hat wirklich was verpasst!“

Wir hoffen, dass sich diese Aussage nicht nur auf das leckere Catering bezog.

Das Work (R)Evolution Festival 2022 (#WRF2022) war ein voller Erfolg! Den Gästen wurde viel geboten: Spannende Keynotes zur Entwicklung der Arbeitszeit und Arbeitsinhalte stimmten auf die Themen des Tages ein. Danach gab es einiges zu sehen. Auf drei Bühnen fanden – wie es sich für ein Festival gehört – parallel Workshops und Austausche statt. Zwei dieser Workshops durften unsere Kollegen und Kolleginnen, die gleichzeitig Team des Zukunftszentrums Sachsen sind, begleiten.

 

#design #health #together – von der Idee zu einer gesunden Unternehmenszukunft

Luisa Sieloske und Sofie Grundmann stellten als Gesundheitswissenschaftlerinnen eben jene in ihrem Workshop in den Vordergrund: #design #health #together – von der Idee zu einer gesunden Unternehmenszukunft. Um den Teilnehmenden das Thema näher zu bringen, hatten die beiden sich Hilfe geholt. Tina Hähle von der LWL-Sachsenkabel GmbH und Elisabeth Borbe vom Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Werdau berichteten von ihren Erfahrungen, die sie bei der Einführung eines Gesundheitszirkels und weiterer gesundheitsförderlicher Maßnahmen machten und wie das Zukunftszentrum Sachsen sie dabei unterstützen konnte.

 

Doch zuvor wollten wir von den Anwesenden wissen, was sie unter Empowerment verstehen und was sie mit betrieblicher Gesundheit verbinden. Das kam dabei raus:

 

 

Die Antworten stimmten bereits gut auf den nachfolgenden Dialog ein: Struktur und Teilnahme fanden sich zentral wieder. Das war es auch, was Frau Hähle und Frau Borbeberichteten. In beiden Unternehmen gab es schon länger Ideen, die aber entweder nur vage waren oder nicht weiter verfolgt wurden. Eben weil die Struktur fehlte. Diese kam vor allem durch den Impuls und die Unterstützung von außen – in dem Fall vom Team des ZAQS. Mit der Einführung eines Gesundheitszirkels wurde den vereinzelten Ideen eine Struktur gegeben. Der Plan half zu verstehen, dass vor der Einführung von Maßnahmen erstmal ein gemeinsames Verständnis für Herausforderungen der unterschiedlichen Abteilungen geschaffen werden muss. Denn jede Abteilung hat durch unterschiedliche Anforderungen auch anderen Bedarfe – auch, was das Gesundheitsangebot angeht. Bewährt hat sich hierbei eine Mitarbeiterbefragung. Dabei können sich die Unternehmen auch Hilfe von den Krankenkassen holen. Sowohl die LWL-Sachsenkabel GMBH, als auch der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. wurden dabei von der AOK PLUS unterstützt.

 

Auch wenn ein Gesundheitszirkel das Ziel verfolgt, gesundheitsförderliche Angebote im Unternehmen zu schaffen, muss er sich zunächst mit ganz allgemeinen Grundlagen beschäftigen – allen voran: KOMMUNIKATION. Wie gehen wir miteinander um? Wer bekommt wann welche Information? Wie drücke ich mich wertschätzend aus? Was kommt eigentlich beim Empfänger an? Diese Basis lässt sich gut in Workshops vermitteln. Ergänzt werden können diese idealer Weise durch Jobrotation oder Hospitationen in den anderen Abteilungen wie bei der LWL-Sachsenkabel GmbH. Der Austausch und das gegenseitige Verständnis werden dabei noch stärker gefördert. Die Johanniter nutzen dagegen einen BGM-Newsletter, der regelmäßig mit dem Lohnschein verteilt wird.

 

Egal, für welches Medium Sie sich entscheiden, wichtig sind immer: DRAN BLEIBEN! AKZEPTANZ SCHAFFEN! Alles braucht seine Zeit, nichts geschieht von heue auf morgen. Das gilt nicht nur für die Motivation der Mitarbeitenden, sondern auch für die, die sich im Gesundheitszirkel engagieren.

 

Diese Tipps hatten unsere Gäste abschließend noch für Unternehmen die sich künftig verstärkt mit der Gesundheitsförderung beschäftigen wollen:

 

  • Holen Sie sich Hilfe!
  • Planen Sie ein Budget ein und räumen Sie den Mitarbeitende Zeit für ihr Engagement ein.
  • Mindestens eine Person sollte federführend für die Gesundheitsförderung verantwortlich sein und dafür freigestellt werden.
  • Beziehen Sie ggf. die Krankenkassen ein.
  • Holen Sie sich verschiedene Angebote ein und vergleichen Sie.
  • Geschäftsleitung und Mitarbeitende sollten gleichermaßen ins Boot geholt werden.
  • Schauen Sie, was andere Unternehmen aus Ihrer Branche so machen à Was ist überhaupt möglich?
  • Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation

 

Schon war die Zeit dieser Session vorbei und unser Kollege Tobias Sanders war am Zug.

 

Karohemd war gestern: Ingenieurwesen als Beispiel sich verändernder Berufsbilder

Auch er lud sich einen Gast ein: Prof. Dr. Michael Kuhl von der Hochschule Mittweida. Sie diskutierten zum Thema „Karohemd war gestern: Ingenieurwesen als Beispiel sich verändernder Berufsbilder“.

 

Gerade die Sicht auf diese Branche hat sich nach Prof. Kuhls Meinung stark verändert. Früher wurde in der Gesellschaft Technik als etwas positives aufgefasst, was sich auch in Serien wie Star Trek und Co. widerspiegelte. Heute sei sie mehr negativ besetzt und es herrsche zum Beispiel die Meinung vor, Technik wäre verantwortlich für die Zerstörung der Umwelt. Auch hier zeigt der Blick in die Medienlandschaft, dass gerade hochentwickelte Technik im Bereich KI oftmals vorschnell mit Dystopie in Verbindung gebracht wird. Gerade in Deutschland ließe sich dieser Skeptizismus feststellen. Der gilt übrigens auch für die Wahrnehmung des eigenen, deutschen Ingenieurwesens, während diese Wahrnehmung im Ausland ganz anders sei. Prof. Kuhl macht dies an den Aussagen der ausländischen Studierenden in seinen Kursen fest. „In Deutschland kann man im Vergleich zu anderen Ländern sehr hochwertig Ingenieurswesen studieren, Deutschland gilt als Technologieführer.“ Die Außenwahrnehmung scheint also deutlich besser als die Eigenwahrnehmung. Und daran müssen wir arbeiten!

Aber wie kann das gelingen? Ganz klar: Nicht erst bei den Abiturienten. Schon die Kleinsten müssten im Kindergarten wieder für Technik begeistert werden. Außerdem sei eine Zusammenarbeit von Ingenieurs- Medien- und Sozialwesen notwendig, um den vor allem positiven Nutzen von Technik in das kollektive Gedächtnis der Menschen zu bringen. Schließlich „Kommt es immer darauf an, was man mit der Technik macht.“ So könne man sowohl das Image des Berufes wieder verbessern, als auch den Spaß daran fördern. Immerhin haben Ingenieure und Ingenieurinnen die Möglichkeit, Dinge zu entwickeln, die 20 Jahre und mehr genutzt werden und Technik trägt dazu bei, Umweltschäden zu vermeiden oder gar umzukehren. Nur wenige Branchen und Berufe können das von sich behaupten.

 

Die anschließende Diskussion mit den Teilnehmenden trug noch einige Interessante Impulse bei. Gerade was die Rolle der Universitäten und der Unternehmen betrifft, wurde bspw. angemerkt, dass nicht die Universitäten und Hochschulen allein in der Pflicht seinen, für den Studiengang und den anschließenden Beruf zu werben. Vielmehr müssten die Unternehmen dies tun, da sie schließlich die künftigen Arbeitgeber der Studierenden sein möchten. Auch die politische Steuerung im Bildungssystem bleibt seit vielen Jahren weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, weswegen viele erfolgreiche Einzellösungen zur Berufsorientierung von Hoch- und Berufsschulen, Unternehmen und Universitäten notwendig sind. Das darf aber eine Reform des Bildungswesens nicht ersetzen.

 

Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte und eine ergebnisorientierte Zusammenarbeit zwischen Politik, Unternehmen, Ausbildungsstätten und Gesellschaft ist notwendig, um wieder eine positive Sicht auf das Ingenieurswesen zu bekommen und damit auch den Erfolg der erfolgreichsten deutschen Branchen weiterhin zu ermöglichen.

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