Am 15.06.2023 war ATB zu Gast bei den Domeba Compliance Days des PAL-Partners Domeba in Leipzig. Themen waren die heiß diskutierten Nachhaltigkeitsziele der Unternehmen und der richtige Umgang damit. Wir geben Einblick in unser Insider-Wissen und klären: Was kann heute getan werden, damit KMU auch morgen noch von der Forschung von heute profitieren?
Nachhaltigkeit als neue Hürde?
Beim Thema Nachhaltigkeit rauft sich so manche Firmenleitung garantiert nervös die Haare. So scheint es, ohne tieferen Einblick, doch eine gigantische Herausforderung zu sein. Denn es geht um viel mehr, als „nur“ ums Ressourcen sparen. Das Thema ist komplex und so auch die Anforderungen an die Unternehmen. Technische Lösungen und Abläufe müssen gefunden werden, die die Wertschöpfungsprozesse und Arbeitsbedingungen vor Ort verbessern. Und dabei geht es ganz gezielt um eins: deren Zukunftsfähigkeit.
Viele Unternehmer:innen diskutieren heftig über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (siehe hier). Doch diese können dafür sorgen, dass datenbasierte Assistenzsysteme und digitale Lernhilfen den Unternehmen auch langfristig nutzen. Beispielsweise durch:
- optimierte Produktionsabläufe zwischen Maschinen und Abteilungen
- individuelle Mitarbeitendenentwicklung trotz wechselnder Qualifikationsbedarfe
- Aufwertung von Arbeitstätigkeiten durch frühzeitige Überlastungserkennung
Was viele nicht ahnen…
Einige Unternehmen setzen die Nachhaltigkeitszeile der UN bereits um – ohne es zu wissen! Und zwar, indem sie Maschinen ersetzen oder Prozessabläufe ändern, um Verbesserungen zu erzielen. Um genau solche blinden Flecken ging es auch bei den Domeba Compliance Days 2023 – einer Veranstaltung der Domeba (Partner im Projekt PAL).
Wiebke Merbeth (Monitor Deloitte) gab Tipps, um nachhaltige Prozesse im Unternehmen endlich sichtbar zu machen. Unternehmen können folgendes tun, um ihr Nachhaltigkeitspotential besser zu erkennen und heute schon zu nutzen:
Was ist damit genau gemeint?
- Tue Gutes und rede darüber – der Einsatz für Mitarbeitende und das Engagement in der Region führt zu nachhaltiger und regionaler Infrastruktur
- Optimierungsmaßnahmen monitoren – Beispielsweise führen der Austausch von Anlagen und Bedienanlagen zu einer verbesserten Ressourcennutzung im Unternehmen
- Umhören – was setzen vergleichbare Unternehmen in der Region bereits um? Vielleicht sind die eigenen entwickelten Ideen ähnlich oder besser…
- Kammern nutzen und selbst tätig werden! Denn bisher ist nur die grobe Richtung der Nachhaltigkeitsziele definiert. Wie konkrete Messwerte und Indikatoren für einzelne Ziele später aussehen, wird noch festgelegt. Die Kammern können hier mitgestalten.
Personal langfristig binden und Bedarfe inhouse entwickeln
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und der Bundesregierung werden adressiert durch PAL, beispielsweise durch den Einsatz von Assistenzsystemen in der Personalentwicklung, welches die ATB gemeinsam mit Unternehmen aus der Lausitz begleitet. Es geht darum, Neueinsteigende, Quereinsteigende und ausländische Fachkräfte beim Einstieg und beim Anlernen durch erfahrenes Personal zu begleiten. Dabei geht es nicht lediglich um die Einführung einer Software, sondern die Befähigung der Mitarbeitenden und Führungskräfte, die Assistenzlösung im Unternehmen selbstständig an die Herausforderungen neuer Produktlinien und Fertigungsabläufe anzupassen. Eine flexible Begleitung entsprechend des Wissensbedarfs der Mitarbeitenden stärkt somit die Wandlungsfähigkeit im Unternehmen.
Mitarbeitende als wichtige Säule von Montage und Fertigung können mit digitalen Hilfsmitteln, z.B. e-learning-Systemen, begleitet werden, was die Weitergabe wichtigen Erfahrungswissens unterstützt (Nachhaltigkeitsziel 4: Hochwertige Bildung). Welches System passt und wie betriebsspezifische Lösungen gefunden werden können, entwickelt ATB zusammen mit Unternehmen in der Lausitz, den Fachleuten der Westsächsischen Hochschule Zwickau sowie dem Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft.
Ansprechperson
Claudia Graf-Pfohl
Tel.: 0371 / 369 58 17
Mail: graf-pfohl(at)atb-chemnitz.de
