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Diversität im Unternehmen

Menschen sind vielfältig, das ist keine neue Erkenntnis, schon gar nicht in der Unternehmenslandschaft. Und doch bringt der Diskurs um Diversität neue Perspektiven in die Debatte ein.

Diversität bezeichnet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen oder Gruppen. Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft. Neu ist also nicht die vorhandene Vielfalt, sondern der Umgang mit ihr. Gleichwohl geht mit dem Begriff Diversität auch eine Philosophie einher. Den Unterschieden zwischen Menschen wird Wertschätzung entgegengebracht. Vielfalt hat positive Effekte auf das Miteinander und die Zusammenarbeit und wird daher gezielt im Arbeitskontext zum Nutzen des Unternehmens eingebunden.

Was gehört alles zu Diversität?

Der gemeinnützige Verein „Charta der Vielfalt“ beschreibt sieben (Kern-) Dimensionen von Vielfalt. Vielfalt schließt die Dimensionen Alter, Geschlecht, ethnische und soziale Herkunft, sexuelle Orientierung, Religion und Weltanschauung sowie die physische und psychische Verfassung ein. Diese sieben Kernkategorien werden als unveränderbare Eigenschaften einer Person betrachtet und haben letztlich Einfluss darauf, ob Ein- oder Ausgrenzung in einer Gruppe stattfindet.

Die folgende Darstellung der Charta der Vielfalt e.V., abgerufen von https://www.charta-der-vielfalt.de/fuer-arbeitgebende/vielfaltsdimensionen/, zeigt die Diversitätsdimensionen wunderbar auf: 

Auf Grundlage einer dieser Dimensionen ausgegrenzt zu werden, ist diskriminierend und gesetzlich verboten. Festgeschrieben ist das Verbot der Diskriminierung im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das umgangssprachlich auch als Antidiskriminierungsgesetz bezeichnet wird. Darin sind alle Dimensionen außer der sozialen Herkunft aufgeführt. Anders als im Rahmen des Gleichbehandlungsgesetzes ist das Ziel von Diversität nicht ausschließlich die Vermeidung von Diskriminierung, sondern vielmehr die positiven Aspekte, die aus Vielfalt hervorgehen, hervorzuheben. Es geht darum, ein Klima der Wertschätzung von Vielfalt zu fördern, wovon letztlich auch ein Unternehmen profitiert. Menschen leisten dann gute Arbeit, wenn sie sich angenommen und wohl fühlen.

Warum sollte sich ein Unternehmen mit Diversität beschäftigen?

Personen mit einem anderen kulturellen Hintergrund, besonderen Lebensumständen oder auch Menschen, die jenseits der heterosexuellen Norm leben, können noch immer nicht selbstverständlich über ihre Lebensverhältnisse sprechen. Doch das bewusste Verschweigen des Privatlebens kann sogar negative Folgen auf die Gesundheit haben, wie Studien gezeigt haben. Es macht also einen Unterschied, ob beispielweise die neue Kollegin gefragt wird, ob sie einen Partner hat, wie lange sie schon in Deutschland lebt u.ä., oder ob Fragen zum Privatleben diversitätssensibel gestellt werden. Je weniger normative Erwartungen in eine Frage hineingelegt werden, umso mehr Möglichkeiten liegen bei den Antwortenden in der Gestaltung ihrer Aussage. Eine Frage könnte beispielsweise auch so lauten: Lebst du allein? Wo hast du schon überall gelebt? Festzuhalten ist an dieser Stelle: lieber eine Frage interessiert und offen formulieren, als bereits eine Erwartung der Antwort unterschwellig mitzuliefern. Zudem fühlen sich Menschen, die häufiger von Stereotypen und Vorurteilen betroffen sind, durch sensible Sprache wertgeschätzt und gleich schneller im Team aufgenommen. Das gilt für alle Dimensionen von Diversität. Altersstereotype, Vorbehalte aufgrund der Kultur, der sexuellen Identität oder Vorbehalte gegenüber Personen mit psychischen Schwierigkeiten sollten der Vergangenheit angehören. Denn ein offenes Klima innerhalb eines Unternehmens wirkt sich positiv auf die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus. Eine solche Unternehmenskultur ist nicht nur bei der Gewinnung neuer potenzieller Arbeitskräfte, sondern auch für die Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen von großer Bedeutung.

Beispiele von Diversität im Unternehmen:

In der öffentlichen Debatte sind die Dimensionen sexuelle Identität und ethische Herkunft besonders präsent und werden zunehmend stärker in Aus- und Weiterbildung eingebunden.

Auch das Arbeiten in altersdiversen Teams bringt häufig Herausforderungen mit sich. Der demografische Wandel trägt dazu bei, dass die Altersspanne der Beschäftigten größer wird. Altersstereotype wie dass sich ältere Mitarbeitende vor Veränderungen sperren oder die Leistungsbereitschaft der nachrückenden Generationen nicht so wie bei früheren Generationen ist, können Konflikte in der Zusammenarbeit hervorbringen. Solche Vorurteile können sich negativ auf die Kommunikation und das Teamklima auswirken. Die Unterschiede zwischen den Generationen erfahren eine unmittelbare Bewertung, ohne zunächst einmal zu besprechen, welche Gedanken einem divergierenden (Wert-)Urteil zu Grunde liegen. Wird das Alter als Begründung bei Schwierigkeiten angeführt, kann es zu emotionalen Konflikten, welche die Zusammenarbeit beeinträchtigen können, kommen. In einem positiven Teamklima, in dem es wenig Altersvorurteile gibt und Altersunterschiede Wertschätzung erfahren, können Herausforderungen besser bewältigt werden. Komplexe Probleme, wie sie in der Pflege häufig vorliegen, können durch die vielfältigen Perspektiven besser gelöst werden. Einen Unterschied aufgrund eines einzigen Merkmals zu machen, verschleiert den Blick auf die vielen Gemeinsamkeiten, die Menschen haben.

 

DONT´T PUT PEOPLE IN BOXES – steckt die Menschen nicht in Schubladen, wir haben mehr gemeinsam, als wir denken. Sehen Sie selbst und stellen sie anderen diese neuen Fragen: www.youtube.com/watch;

Weitere Informationen und Materialien zum Download:

Prüfen Sie den Stand und die Potenziale von Vielfalt für Ihr Unternehmen mit Hilfe des INQA-Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“

Kostenfreier Download unter: https://www.inqa.de/DE/wissen/diversity/diversitaetsmanagement/inqa-check-vielfaltsbewusster-betrieb-zeigt-potenziale-auf.html?nn=af1abb07-b320-4ec7-adaa-9f909daeaff2

 

Broschüre mit Informationen zum geschlechtersensiblen Sprechen vom Genderkompetenzzentrum Sachsen: „Gender To Go“-pdf zum Download unter:

https://www.genderkompetenz-sachsen.de/gender-to-go/

 

Informationen vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung:

 

Podcast vom RKW Kompetenzzentrum zum Thema Vielfalt leben - Klischeefreie und gendergerechte Ansprache von Azubis: https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/podcasts/wanted-fachkraeftenachwuchs/vielfalt-leben-klischeefreie-und-gendergerechte-ansprache-von-azubis/

Dieser Beitrag erschien erstmalig im Rahmen unseres Projekts PFLEX SACHSEN und wurde von Lisa Katharina Rein, Projektmitarbeiterin der RKW GmbH Dienstleistung und Beratung, verfasst.

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