Die Ausrichtung an Leitprinzipien wie Nachhaltigkeit, Menschzentrierung und Nachnutzbarkeit sind bei der Entwicklung datenbasierter Assistenzsysteme zentral. Dass dies nicht zum Nachteil der Unternehmen sein muss, zeigten Forschungsprojekte auf der KI-Nachhaltigkeitskonferenz des Kompetenzzentrum Künstlich.Menschlich.Intelligent am 29.-30.06.23 zur Data Week in Leipzig.
Die Entwicklung von datenbasierten Assistenzsystemen zur Prozessoptimierung in der Auftragsabwicklung oder zur bedarfsgerechten Qualifizierung in der Montage sind nicht ohne Anpassungsleistungen der Menschen erfolgreich umzusetzen. Das bedeutet für Mitarbeitende und Führungskräfte, dass neue Arbeitsabläufe durchdacht, erprobt und verinnerlicht werden müssen. Neues Wissen zu Bedienkonzepten und Hintergrundprozessen von Algorithmen müssen bedarfsgerecht und ressourcenschonend an den Arbeitsplatz gebracht werden.
KI-Einführung als Eingriff in ein funktionierendes Arbeitssystem
Langfristig bedeutet das, dass die Abläufe im Betrieb vereinfacht und Erfahrungswissen leichter zugänglich gemacht wurde, z.B. mithilfe eines Assistenzsystems. Das ist nachhaltig, weil Verbesserungen positive Auswirkungen auf Unternehmen und Geschäftsprozesse noch in mehreren Jahren haben.
Kurzfristig bedeutet dies erstmal einen Mehraufwand an Personal, Zeit und Kommunikation. Denn datenbasierte Assistenzsysteme sind nicht lediglich als Software einzukaufen. Damit sie uns am Montageband oder in der Fertigungsinsel helfen können, müssen wir erstmal das notwendige Wissen über Abläufe und Kompetenzen hinterlegen bzw. vorhandene Daten verknüpfen (Dateninfrastruktur), auf deren Basis die Assistenz dann trainiert werden kann. Zudem sind Anpassungs- und Lernphasen damit verbunden, die weitreichend über Abteilungsgrenzen hinweg geleistet werden müssen. Der erhöhte Kommunikationsaufwand zu Beginn führt langfristig aber auch zu einer stärkeren Bindung der Mitarbeitenden und einer lebhaften Unternehmenskultur. Veränderungen also, die das Unternehmen langfristig widerstandsfähiger machen.