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Datengetriebene Assistenzsysteme in der Lausitz nehmen Fahrt auf

Die Umstellung der betrieblichen Abläufe um Automatisierung und Prozessoptimierungen nutzen zu können, sind langwierig. Einblicke in die Vorteile und Umsetzung solcher Veränderungsprozesse zeigt das KI-Kompetenzzentrum PAL in der Lausitz.

Digitalgetriebene Assistenz zum Ausprobieren – BTU lädt ein

 

Seit dem 6. Dezember 2022 bietet die BTU einen Ort zum Kennenlernen und Ausprobieren von digitalen Assistenzsystemen, die in PerspektiveArbeit Lausitz entwickelt werden. Dauerhaft sollen betroffene Unternehmen, Fachleute und Nachwuchskräfte das sogenannte Living und Learning Lab nutzen, um Möglichkeiten modernster Technologie im eigenen Unternehmen einzusetzen. Zudem besteht die Möglichkeit auch die anderen Schwerpunktthemen im Projekt kennen zu lernen, wie Möglichkeiten zur Vereinfachung der Variantenvielfalt in der Produktion sowie automatisierte Vorschläge von Handlungsalternativen. Das Cottbuser Team rund um Arbeitswissenschaftlerin Annette Hoppe erforscht Verbesserungen rund um die Bildschirmarbeit, was der Arbeit in Leitwarten und der Feuerwehr zugute kommt.

 

Hier können Sie sich informieren, wie Sie den Nutzen der modernen Technologien für Ihr Unternehmen erkennen können: https://www.atb-chemnitz.de/digitalisierung

 

Schwerpunktprojekte beginnen

 

Im November sind die umfassend vorbereiteten Schwerpunktprojekte mit und in den Unternehmen gestartet. Die ATB unterstützt diese Arbeiten in den Lausitzer Unternehmen aktiv mit zwei Schwerpunkten. Einmal sind wir vor Ort, wenn Werkende erstmals Wearables wie Puls-Uhren zur Früherkennung von Überlastungserscheinungen auf dem Shopfloor ausprobieren. Mit einer intelligenten Sensorik werden dem Unternehmen beanspruchende Arbeitssituationen je Abteilung zurückgespiegelt. Um arbeitsbedingte Fehlzeiten zu vermindern, werden so Potentiale sichtbar, wo das Unternehmen die Fachkräfte unterstützen kann – mit Vorteilen für beide Seiten. Zum anderen bringen wir unsere Erfahrungen zu digitalen Lernszenarien im Betrieb in den Aufbau einer digitalen Lernplattform sowie moderner Personalentwicklungskonzepte ein, damit auch andere Unternehmen in der Lausitz von den Ideen von Fachleuten und Fachkräften profitieren können.

Weitere Einblicke in die Schwerpunktprojekte sowie beteiligter Unternehmen finden Sie hier.

 

Zukunftsfähig durch Zusammenarbeit

 

Ein wichtiger Gelingensfaktor bei der Einführung umfassender und schwer abzuschätzender Veränderungen im Betrieb ist der Austausch mit anderen Unternehmen. Mit Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Materialplanungsoptimierung sind derzeit viele beschäftigt. In PAL haben sich die Finsterwalder Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft der Metall- und Elektroindustrie Südbrandenburg daher mit Wissenschaftler:innen zum Austausch getroffen, wie Prozesse verbessert werden können. Auch zukünftig werden die acht Unternehmen die Erfahrungen im Projekt in engem Austausch diskutieren, um Beispiele guter Praxis zugänglich zu machen – ganz nach der Devise: Heute für morgen lernen!

 

Weil auch das Projektteam diesen Grundsatz beherzigt, zeigt die derzeit in Gründung befindliche Arbeitsforschungsakademie, die zum internen und projektübergreifenden Weiterbildungsrunden einladen soll. Einer dieser interessanten Blicke über den Tellerrand anderer KI-Forschungsprojekte zeigte der Besuch des Vortrages bei Prof. Meyer von der TU Chemnitz. Gemeinsam mit einem offenen Publikum im ForumZUKUNFT des Industriemuseums Chemnitz diskutierte die ATB zur Übertragbarkeit von Vorurteilen von verkörperten digitalen Technologien im Betrieb. Im Sonderforschungsbereich Hybrid Societies liegt der Fokus vor allem auf grundlegenden theoretischen Zusammenhängen, wie Menschen mit Maschinen zusammen arbeiten und leben können. Diese Erkenntnisse helfen auch in PAL, wo wir diese Hinweise für die Umsetzung von Technologien für und mit den Betriebspraktiker:innen in der Lausitz nutzen.

 

Prozessverständnis für Digitalisierungsprojekte entwickeln

 

Einen ersten Vorausblick auf die Durchführung von Digitalisierungsprojekten, wie Einführung datengetriebener Assistenzsysteme, hat die ATB gemeinsam mit zwei Wissenschaftler:innen aus PAL vorgestellt. Solche Umsetzungsprozesse beginnen meist an konkreten Maschinen eines bestimmten abgegrenzten Bereichs und werden fest terminiert. Dass aber ungewollt Fachkräfte, Produktionsplanung und auch Betriebsklima von den Veränderungen betroffen sind, stellt sich meist erst im Veränderungsprozess selbst heraus. Hier begleiten die Fachleute in PAL mit einem durchdachten Vorgehen, bei dem die Veränderungen im Unternehmen von Fachleuten mit verschiedenen Sichtweisen analysiert werden, z.B. Ingenieurswissenschaft, Psychologie, Arbeitsgestaltung, Datenbankmanagement, Gesundheitswissenschaft und Ergonomie. Lesen Sie im ausführlichen Beitrag, warum sich eine schrittweise Einführung neuer Technologien unter Einbezug der Fachkräfte lohnt.

 

Ganz nach diesem Motto kann ein Umsetzungsvorhaben im Betrieb, wie es die beteiligten Unternehmen zeigen, als Vorlage für weitere Veränderungsprozesse dienen. Veränderung bedeutet dabei grundsätzlich nichts schlechtes, sondern eine bessere Abstimmung der Bedarfe aller Beteiligten. Egal ob Marktanforderungen oder Wünsche der Fachkräfte – ein zukunftsfähiges Unternehmen kann beides zusammenbringen. Wir helfen dabei!

 

Vorbereitung ist die halbe Miete

 

Damit die Fachleute, Netzwerkenden und Fachkräfte gut zusammenarbeiten, unterstützt die ATB im Projekt aktiv durch methodische Begleitung der sogenannten Labteams. Gerade weil ein umfassendes Projekt wie die Einführung datengetriebener Assistenzsysteme ein langwieriges und komplexes Geschehen ist, ist eine strategische Begleitung über die Zeit sinnvoll. Wichtig ist die Erkenntnis, dass auch Rückschläge dazugehören und konstruktiv genutzt, auch zu besseren Lösungen für die Betriebe führen. Wie das funktioniert, lesen Sie hier. Mit Workhacks, Schulungen in agiler Arbeitsweise, virtuellen Austauschtreffen und Faktenblättern unterstützt die ATB diese Teams nach Bedarf.

 

Sehr gefreut haben wir uns über einen Austausch der besonderen Art Ende Oktober 2022, wo sich das Wissenschaftsteam im Anschluss an ein Meeting im Seminarraum auf Wanderschaft im Zschonergrund in Dresden begeben hat. Frei nach dem Motto – Gedanken in Bewegung bringen – wurden Herausforderungen und Lösungen vor einem wunderschönen Panorama lebhaft diskutiert. Mit vielen Ideen und müden Beinen sind wir an die vier Hochschulstandorte zurückgekehrt. Danke liebes PAL-Team!

 

Bleiben auch Sie informiert mit dem Newsletter zu den Projektergebnissen:

https://pal.webspace.tu-dresden.de/newsletterpal/

 

Mehr Informationen zum Projekt über Ihre Ansprechperson:

Claudia Graf-Pfohl

Tel.: 0371 / 369 58 17

Mail: graf-pfohl(at)atb-chemnitz.de

 

Das Projekt „Perspektive Arbeit Lausitz” wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Zukunft der Arbeit: Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung. Erste Wettbewerbsrunde: Gestaltung neuer Arbeitsformen durch Künstliche Intelligenz“ im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Veranstaltungen

Wir begleiten Sie mit Forschung, Beratung und Qualifizierung in den Handlungsfeldern: