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Aktuelles

Austausch und Vernetzung der Akteure in Nordsachsen - Wie gestalten wir Mobilität und Nahversorgung im ländlichen Raum?

Unter dem Motto „Nordsachsen als attraktive Arbeits- und Lebensregion“ fand am 16.05.19 in der Kulturscheune der Gemeinde Liebschützberg der dritte sächsische ddn-Austausch- und Vernetzungsworkshop statt. Die Gemeinde Liebschützberg umfasst 17 Ortsteile verteilt auf 47 km2 und hat insgesamt etwa 3.500 Einwohner. Nach Workshops in Flöha und Bautzen versammelten sich über 20 Akteure aus Kommune und Wirtschaft um sich zu Themen der Nahversorgung und Mobilität im ländlichen Raum auszutauschen und von Ideen anderer Gemeinden inspirieren zu lassen. Neben erfolgreichen Beispielen wie dem „Multiplen Haus Thallwitz“ und dem „Generationenbahnhof Erlau“ bot sich den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über Bedarfe, Maßnahmen und Stolpersteine zu auszutauschen.

Nahversorgung ist nicht nur der Dorfladen, sondern auch Kommunikation und Miteinander

Dabei zeigte sich, dass im Bereich der Nahversorgung nicht die Sicherung der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs im Mittelpunkt steht, sondern auch Kommunikations- und Begegnungsräume wichtig für das Miteinander der Menschen und ihre regionale Identität sind. Bei der Entwicklung entsprechender Lösungen ist die Beteiligung der Betroffenen von großer Bedeutung. Wie man aus Betroffenen Beteiligte macht, wurde ebenfalls angeregt diskutiert. Im Idealfall gelingt es Orte der Begegnung mit Dienstleistungen zu kombinieren und zu bündeln und v.a. regionale Wertschöpfungsketten zu stärken.

Wie können alternative Mobilitätsangebote im ländlichen Raum geschaffen werden?

Am Arbeitstisch Mobilität wurde über Mobilität für Jüngere und Ältere diskutiert. Dazu wurden die Ergebnisse des Mobilitätsprojektes „Nordsachsen bewegt“, das die verschiedenen Angebote zur Verbindung von Städten und Gemeinden mit traditionellen und neuen, flexibleren Angeboten erreicht, vorgestellt. Ähnlich geartet ist das Projekt „Muldental in Fahrt“. Die Gestaltung von Schnittstellen zwischen den Mobilitätsangeboten (vernetzte Mobilität), also zwischen Bus/Bahn und Fahrrad, Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder im ÖPNV bzw.  Abstellgelegenheiten für diejenigen, die für die Strecke vom ÖPNV zum Zielort das Fahrrad o.ä. nutzen ist ein Weg, eine Alternative zum PKW zu schaffen. Auch die Sicherheit der „kurzen Wege per Fahrrad“ ist im ländlichen Raum überdenkenswert. Schnellerer Autoverkehr erhöht das Gefährdungspotenzial für Radfahrer. Bisher noch nicht zufriedenstellend sind Angebote, die über die Kreisgrenzen hinaus gehen. Für die Verbesserung der Anbindung von Unternehmen bzw. Gewerbegebieten an den ÖPNV wurde festgestellt, dass es oft an der Kommunikation zwischen den Verkehrsbetrieben und dem jeweiligen Standort fehlt. Andererseits ist es wichtig, vor allem für Auszubildende entsprechende Angebote zu schaffen. Das Projekt „Betriebe in Fahrt“, das im Rahmen der Fachkräfteallianz im Landkreis Leipzig durchgeführt wurde, zeigt, dass es möglich ist, effiziente, umwelt- und sozialverträgliche Mobilität anzuregen.

Komplexe Themen benötigen eine Zusammenarbeit Aller!

Die Diskussion machte deutlich, dass sowohl Nahversorgung als auch Mobilität komplexe Themen sind, die eine Zusammenarbeit aller Beteiligten gute Kommunikation zwischen den Akteuren erfordern und für jeden Standort und jede Zielgruppe individuelle Lösungen gefragt sind. Obwohl an zwei Arbeitstischen separat diskutiert, gehören Nahversorgung und Mobilität natürlich zusammen!

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