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8. März – Frauenpower ist Wirtschaftspower!

Am internationalen Frauentag geht es darum, die Sichtbarkeit von Frauen in allen Lebensbereichen zu erhöhen und auf die Fortschritte hinzuweisen, die erzielt wurden, aber auch auf die Missstände aufmerksam zu machen, um Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu erreichen. Dabei haben fast alle von uns begleiteten Unternehmen erkannt: Frauenpower ist Wirtschaftspower!

Schon 2022 haben wir auf die bestehenden Ungleichstellung zwischen Frau und Mann in Deutschland hingewiesen. Seit dem hat sich nichts in Deutschland geändert. Die Einkommenslücke liegt immer noch bei 18 %, d.h. soviel verdienen Frauen durchschnittlich weniger als Männer. Der Equal Pay Day ist auch 2023 am 7. März. Sorgearbeit für Kinder oder Angehörige liegt immer noch primär bei Frauen. Teilzeitbeschäftigung ist oft die Folge. Dabei ist die Stärkung von Frauen in Zeiten von Arbeitskräftemangel ein wichtiger Aspekt. Frauenpower ist Wirtschaftspower! Unternehmen profitieren von einer diversen Belegschaft und einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in der Belegschaft und in Führungspositionen. Ein geringeres Einkommen jetzt führt zur Belastung der sozialen Sicherungssysteme später, die von allen zu tragen sind. Es ist daher wichtig, dass Frauen in allen Bereichen der Wirtschaft gefördert werden und gleiche Karrieremöglichkeiten erhalten.

 

Dies Förderung muss dabei schon bei den jüngsten ansetzen. Mädchen in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind immer noch deutlich unterrepräsentiert. Nicht überraschend, dass dies dazu führt, dass Frauen in vielen technischen Berufen und Studiengängen ebenfalls nur wenig präsent sind. Auch die Start-up-Szene in Sachsen wird nur bei jedem dritten Gründungsteam von einer Frau unterstützt (vgl. Fraunhofer ISI 2022:47).Es ist wichtig, Mädchen bereits in der Schule für MINT-Fächer zu begeistern und gezielte Fördermaßnahmen anzubieten, um ihnen den Einstieg in technische Berufe zu erleichtern. Viele Unternehmen nutzen dazu auch Aktionen wie den Girls Day oder Schau Rein!

 

Es liegt aber nicht unbedingt an den Frauen und ihren Fähigkeiten. Im Rahmen der MINT-Ausbildung sollte besonders das Thema Künstliche Intelligenz verstärkt betrachtet werden. Für die einen existiert „richtige“ KI zwar oft nur in Film und Fernsehen. Aber Tatsache ist, dass sie unseren Alltag immer mehr bestimmt. Sei es die tägliche Google-Anfrage, oder der Beitrag, den Sie aus Zeitmangel diesmal über Chat GPT verfasst haben (lassen). Doch jede KI ist nur so gut, wie die Daten, auf die sie sich stützt. Daher können Ergebnisse algorithmischer Berechnungen nicht selten sexistische Tendenzen aufzeigen. Gerade junge Mädchen müssen daher nicht nur lernen, KI zu nutzen, sondern auch, die Ergebnisse richtig einzuordnen. Die KI-Strategie Sachsen trägt ihren Teil dazu bei und hat sich zum Ziel gesetzt, KI an Schulen zu verankern.  

 

Nicht nur in der freien Wirtschaft, sondern auch in der Wissenschaft ist ein Delta vorhanden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat mit der Richtline „Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation: Leistungen und Potenziale sichtbar machen, Sichtbarkeit strukturell verankern“ erkannt, dass auch in der Wissenschaft Potentiale ungenutzt bleiben. Warum ist das so? Auch in diesem Zusammenhang hört man oft etwas von der „Gläsernen Decke“ oder auch vom Unterschied, dass Frauen es nicht so sehr auf eine Karriere absehen wie Männer. Aber stimmt das? Dass es Wissenschaftlerinnen gibt, steht außer Frage. Nur sieht man sie zu wenig. Mangelt es an weiblichen Vorbildern, oder liegt es an der Struktur und gesellschaftlichen Konstrukten? Wir versuchen unseren Teil zur Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen beizutragen. Beispielsweise haben wir Unternehmen im Projekt WoMen dabei unterstützt, ihre Unternehmensnachfolge durch weibliche Fach- und Führungskräfte zu sichern. Auch durch Publikationen, in der Begleitung im Unternehmensalltag sowie in der Zusammenarbeit mit Hochschulen fördern und sensibilisieren wir für die Sichtbarkeit von Frauen. Aber auch auf dem Hallenboden lassen sich Gewinne aus der Förderung von Frauen für das gesamte Unternehmen ziehen. Beispielsweise kann eine flexiblere Produktion gleichzeitig Vorteile für Unternehmen wie auch Belegschaft bringen. Das Unternehmen ist gut gerüstet für unvorhergesehene Bestellungen oder Lieferverzögerungen (Resilienz). Gleichzeitig bietet es den Mitarbeitenden die Möglichkeit, Sorgearbeiten für Kinder oder familiäre Pflegefälle mit der Erwerbstätigkeit zu kombinieren. Das ermöglicht nicht nur Frauen eine flexiblere Erwerbsbeteiligung, sondern entlastet auch Männer vom (gesellschaftlichen) Zwang, Alleinverdiener und somit Ernährer der Familie zu sein. Langfristig kommt so eine Lösung allen zugute, weil zufriedene Mitarbeitende sich an das Unternehmen binden, das Unternehmen zum Anker regionaler Produktivität und mehr Innovationspotential freigesetzt wird.

 

Natürlich muss es nicht immer das große Firmenprojekt sein. Auch Sie können ganz einfach mehr für Gleichstellung tun, was über die Bezahlung hinaus geht. Nutzen Sie den Frauentag doch für kleine Rituale, die Sie schon immer einmal ausprobieren wollten:

  • ein gemeinsames Frühstück im Kollegium – das natürlich von den Männern organisiert wird. Besonders nach der langen Coronazeit gibt es viel nachzuholen.
  • führen Sie Workhacks ein wie z.B. Wertschätzungstage* (selbstverständlich für die gesamte Belegschaft).
  • Entspannter Stressabbau beim Waldspaziergang gemeinsam mit Tochter, Mutter, Frau, Freundin: Wie schätzt sie die Perspektive für sich ein? Wie können Sie sie unterstützen?

 

Wichtig ist, dass Sie einfach mal innehalten und reflektieren, ob Sie bereits den Weg bestreiten, den Sie anstreben. Unterstützen Sie Frauen bereits bei ihren Karrierewünschen? Tue ich als Frau selbst genug für mich? Oder Sie nutzen den Tag, um schlichtweg die bisherigen Erfolge zu feiern!

 

Einen schönen Frauentag wünscht Ihnen

Ihr Team der ATB

 

*Die funktionieren z.B. so: An einem bestimmten Tag in der Woche oder im Monat zieht jeder Mitarbeitende den Namen eines Kollegen oder einer Kollegin und notiert bzw. sagt EINE Sache, die er besonders an ihr schätzt. Das kann etwas Fachliches, Zwischenmenschliches, Privates oder Berufliches sein. So konnten schon manche blinde Flecken bei der eigenen Reflexion aufgehellt und das Teamgefühl verbessert werden.

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